Angesichts der hohen Lebensmittelpreise spielen für Verbraucher beim Einkaufen Aspekte der Nachhaltigkeit offenbar nur noch eine untergeordnete Rolle. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Derzeit dominierten die steigenden Preise und die Sorge vor Lebensmittelknappheit das Kaufverhalten, heißt es als Ergebnis der repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) und der Landesinitiative Ernährungswirtschaft Niedersachsen. Für die Umfrage wurden zwei Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges deutschlandweit fast 1.500 Menschen befragt.
Fast 70 Prozent gaben an, dass sie teils deutlich mehr Geld für Essen ausgeben als vor dem Ukraine-Krieg. Rund 24 Prozent gaben an, ebenso viel Geld wie vor dem Ukraine-Krieg für Essen zu bezahlen.
Beim Einkaufen achten die Befragten derzeit vor allem auf Sonderangebote oder auf günstige Lebensmittel. Für einen Teil der Menschen seien Klima- und Umweltschutzaspekte in den Hintergrund gerückt, hieß es. Dagegen seien während der Corona-Pandemie für viele Menschen besonders die Nachhaltigkeitsaspekte deutlich wichtiger gewesen.
Es sei überraschend, dass 42 Prozent der Befragten die deutsche Landwirtschaft nicht als krisenfest ansähen. Den Menschen seien durch den Kriegsausbruch die Abhängigkeiten von Agrarimporten wesentlich stärker bewusst geworden, sagte der Mitautor der Studie, Adriano Profeta.
Eine Mehrheit der Befragten ist besorgt in Bezug auf das Lebensmittelangebot. Fast 80 Prozent gaben zumindest bei einzelnen Lebensmittelgruppen an, dass sie eine Knappheit für wahrscheinlich halten.