Europa wird einer Analyse von Europol zufolge mehr und mehr zu einer Drehscheibe im Kokainhandel. Aus Südamerika werde zunehmend Kokain nach Europa verschifft und von dort auch weiter transportiert. Das sagte der Europol-Sprecher Jan op gen Oorth der Deutschen Presse-Agentur in Den Haag. Indiz für die Zunahme des Handels sind Rekordmengen der Droge, die sichergestellt werden. Nach vorläufigen Daten wurden 2021 mindestens 240 Tonnen Kokain abgefangen. An der Spitze stehen demnach Häfen in Belgien, den Niederlanden und Spanien. Zum Vergleich: 2020 waren noch rund 214 Tonnen Kokain beschlagnahmt worden.
Auch der Hamburger Hafen werde von den kriminellen Banden zunehmend genutzt. Dort ist im vergangenen Jahr die Rekordmenge von 19,1 Tonnen beschlagnahmt worden. Wieviel Kokain tatsächlich nach Europa gelangt, ist schwer festzustellen. Europol geht davon aus, dass allein in Kolumbien jährlich 2.000 Tonnen Kokain produziert werden. Mehr als 60 Prozent davon würden nach Europa verschifft.
Aus dem neuesten Kokain-Bericht der Polizeibehörde und der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht geht hervor, dass das Kokain zum Großteil aus der EU weiter nach Osteuropa, Asien und Australien transportiert wird.