Höhere Standards in der Tierhaltung und beim Umweltschutz, dazu weniger Schadstoffe – den höheren Preis für Bioprodukte zahlten zuletzt immer mehr Menschen. Doch aufgrund der hohen Inflation sparen viele Deutsche jetzt an der Lebensmittelqualität. In den ersten drei Monaten des Jahres verkauften Bioläden und Bio-Supermärkte deutlich weniger Ware als im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Bundesverband Naturkost Naturwaren der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Schnitt lagen die Tagesumsätze demnach im Januar knapp zehn Prozent, im März schon mehr als 18 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum. Ähnlich sei die Tendenz im Bio-Großhandel. Konkrete Zahlen zur verkauften Menge lagen allerdings nicht vor.
Das Marktforschungsunternehmen GfK relativierte allerdings in einer aktuellen Studie die Umsatzeinbußen im Bio-Bereich. Zwar sei das Geschäft mit Bio-Produkten im ersten Quartal rückläufig gewesen, doch seien die Umsatzeinbußen geringer ausgefallen als bei den Konsumgütern insgesamt. Demnach greifen die Kunden beim Kauf von Bio-Produkten angesichts der aktuellen Preissteigerungen vermehrt zu den Eigenmarken der Handelsketten und lassen die teureren Produkte der Markenhersteller im Regal. Während die Bio-Markenhersteller elf Prozent an Umsatzeinbußen verzeichneten, erzielten die Bio-Eigenmarken der Händler, laut GfK, in den ersten drei Monaten ein Umsatzplus von gut neun Prozent.