Eine Arbeit, mit der man sich nicht auskennt, gibt man am besten in die Hände von Experten. Doch was ist, wenn es die noch gar nicht gibt? In der deutschen Nord- und Ostsee stehen rund 1.500 Windenergieanlagen. Und die müssen bald abgebaut werden. In spätestens zehn Jahren ist es so weit, denn wegen der schwierigen Witterungsbedingungen auf See ist die Lebensdauer von Offshore-Windparks auf 20 bis 25 Jahre begrenzt. Der Rückbau stellt die Branche vor große Herausforderungen.
In Deutschland wurde bisher noch kein einziger Offshore-Windpark abgebaut, weltweit sind es bisher erst eine Handvoll. Jetzt haben Wissenschaftler in einem Projekt unter Federführung der Hochschule Bremen ein Handbuch erstellt, das verschiedene Verfahren in Bezug auf Kosten, Umweltverträglichkeit und Arbeitssicherheit bewertet. Die Projektleiterin Silke Eckardt erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, jeder Windpark sei anders, deshalb könne es auch nicht die eine optimale Lösung zum Rückbau geben.
Die verschiedenen Rückbauszenarien hätten ergeben, dass bis zu 98 Prozent der in Offshore-Windparks verbauten Materialien recycelt werden könnten. Bei dem untersuchten Windpark zeige sich, dass es am nachhaltigsten wäre, wenn der aus Steinen bestehende Unterspülungsschutz und die Kabel im Meer verblieben.
Das rund 300 Seiten starke Handbuch kann ab April von jedem Interessierten auf der Internetseite des Projekts eingesehen und heruntergeladen werden.