Die Sanktionen im zivilen Luftverkehr setzen Russland immer stärker unter Druck. Nachdem bereits die westlichen Lufträume für Aeroflot und andere russische Gesellschaften gesperrt wurden, könnte bald auch der Inlandsverkehr in dem großen Land mit elf Zeitzonen empfindlich gestört werden. Das schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Es fehle nicht nur an westlicher Technik, sondern auch an Kapital und internationalen Zulassungen. Präsident Wladimir Putin versucht mit eigenen Alternativstrukturen, beispielsweise aus China, zumindest den Inlandsverkehr zu sichern.
Doch ohne Technik aus dem Westen sähe Russlands aktuelle Zivilflotte ziemlich alt aus. Rund 90 Prozent der Passagier- und Frachtmaschinen russischer Airlines wie Aeroflot und S7 stammten laut Steven Udvar-Hazy, dem Chef des Flugzeugfinanzierers ALC, von Airbus und Boeing. Die alten Antonows, Iljuschins und Tupolews aus der Sowjetzeit sind längst ausgeflottet und wären heutzutage auch nicht mehr konkurrenzfähig.
Wie die »BILD«-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe schreibt, lässt der Kreml-Führer daher jetzt Flugzeuge klauen. Zurzeit würden auf Geheiß von Wladimir Putin Flugzeuge von Airbus und Boeing umregistriert und illegal in Russland betrieben. Den Anfang machte das Regime demnach mit einem Airbus der Airline Ural. Die war bisher auf den Bermudas registriert, jetzt hat sie eine russische Kennung erhalten. Die meisten Flugzeuge westlicher Hersteller gehören ausländischen Leasingunternehmen. Und diese haben russischen Airlines als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine alle Verträge gekündigt. Die Flieger fliegen laut der Zeitung jetzt also als Diebesgut illegal in Russland.