Der Ukraine-Konflikt kann, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge, die globale Wirtschaftsordnung grundlegend verändern. Neben kurzfristigen Folgen, wie einer steigenden Inflation bei nachlassendem Wachstum, seien längerfristige Auswirkungen denkbar. Das erklärte die in Washington ansässige Organisation auf ihrer Webseite. Dort steht wörtlich »Der Krieg kann die weltweite wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verschiebt, sich Lieferketten ändern, Zahlungsnetzwerke zerfallen und Länder neu über ihre Währungsreserven nachdenken.«
Wie die Agentur »Reuters« schreibt, sagt der IWF zudem eine tiefe Rezession in der Ukraine und in Russland voraus. Und der IWF verweist auf ein größeres Risiko von Unruhen in einigen Regionen, von Afrika über Lateinamerika bis zum Kaukasus und Zentralasien. Gleichzeitig werde die Ernährungsunsicherheit in Teilen Afrikas und des Nahen Ostens zunehmen, da Länder wie Ägypten 80 Prozent ihres Weizens aus Russland und der Ukraine importieren.
In Europa könne es zudem zu Unterbrechungen bei den Erdgasimporten und zu größeren Störungen der Lieferketten kommen. Im Nahen Osten und in Afrika könne es zu Kapitalabflüssen kommen. Mit Gegenwind müssten außerdem Länder mit hohem Schuldenstand und großem Finanzierungsbedarf rechnen. Der IWF hat bereits signalisiert, seine bisherige Prognose für das globale Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent für das laufende Jahr zu senken. Die neuen Vorhersagen sollen am 19. April veröffentlicht werden.