Im Zusammenhang mit der Zulassungsstudie für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer stehen nach wie vor schwere Vorwürfe ungeklärt im Raum. Eine ehemalige Mitarbeiterin des Subunternehmens Ventavia, das mit der Organisation eines Teils der Zulassungsstudie für Pfizer betraut worden war, hatte im British Medical Journal eine ganze Liste von Unregelmäßigkeiten dokumentiert, die zum Teil auch von anderen Mitarbeitern anonym bestätigt wurden. Die Firma aus Texas soll Daten gefälscht haben und bei der Nachverfolgung von Nebenwirkungen nachlässig gewesen sein.
Davon unbeeindruckt startet Biontech/Pfizer jetzt die erste klinische Studie mit einem an die Omikron-Virusvariante angepassten Covid-19-Impfstoff. In der Studie mit gesunden Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität des Impfstoffkandidaten untersucht werden, teilten die Hersteller mit.
Angetrieben von der starken Nachfrage nach Corona-Impfstoffen erwartet die deutsche Pharmaindustrie insgesamt einen kräftigen Schub für ihr Geschäft. Laut Prognose des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) dürfte der Umsatz der Branche im neuen Jahr um acht Prozent und die Produktion um gut drei Prozent wachsen. vfa-Präsident Han Steutel sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Pharmaindustrie in Deutschland zeige sich in der Krise äußerst robust. Damit der hiesige Pharmastandort wettbewerbsfähig bleibe, müsse Deutschland aber in Sachen Bürokratieabbau, Digitalisierung und klinische Forschung besser werden. Genehmigungen etwa dauerten dem vfa zu lange, auch, weil Datenschutz in Deutschland ein besonders sensibles Thema sei.