Bis zum 12. November verhandeln aktuell in Glasgow 197 Nationen auf der Klimakonferenz COP26 über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Die Vereinbarung sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad vor, idealerweise 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Experten und die UN warnen aber, dass die Erde in diesem Jahrhundert auf eine Erwärmung von 2,7 Grad zusteuert. Umso wichtiger ist es, dass alle Länder an einem Strang ziehen und sich besonders die größten Umweltsünder engagieren. Doch ausgerechnet der chinesische Präsident Xi Jinping und der russische Präsident Wladimir Putin nehmen nicht an der Konferenz teil – offiziell aufgrund der Coronapandemie. Dabei gilt China als größter nationaler Treibhausgas-Emittent und Russlands Wirtschaft lebt vom Export fossiler Brennstoffe. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte seine Teilnahme nach dem G-20-Treffen in Rom kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken ab. Der umstrittene brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nimmt ebenfalls nicht persönlich teil. Dennoch gibt es erste Erfolge zu vermelden. Mehrere Dutzend Staaten haben sich jetzt zu einem geringeren Methanausstoß und einem besseren Schutz der Wälder verpflichtet. Mehr als 100 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs schlossen sich einer Initiative der EU und der USA zur Reduktion der Methanemissionen an. Der Methanausstoß soll bis zum Jahr 2030 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2020 sinken. Methan ist eines der stärksten sogenannten Treibhausgase. Es ist etwa 80-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid und wird unter anderem in der Landwirtschaft beim Verdauungsprozess von Rindern sowie in der Erdgas-, Erdöl- und Kohleindustrie freigesetzt. Die jüngste Initiative könnte laut Experten eine starke kurzfristige Wirkung im Kampf gegen die Klimakrise zeigen.
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