Die Bevölkerungszahl in Deutschland stagniert; die Zahl der Arbeitskräfte nimmt ab. Braucht Deutschland nun Zuwanderer, um offene Stellen adäquat zu besetzen, oder nicht? Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat dazu eine eindeutige Meinung. Er appelliert jetzt an die Bundesregierung, sogar deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen als in den vergangenen Jahren. Konkret spricht er von 400.000 Männern und Frauen, die Deutschland bräuchte – und zwar jedes Jahr. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Scheele, aufgrund der demografischen Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab. In den kommenden Jahren werde es noch viel dramatischer. Der Sprecher für Arbeitsmarktpolitik der FDP-Fraktion im Bundestag, Johannes Vogel, kritisierte das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von Union und SPD. Man müsse endlich besser werden im globalen Wettbewerb um Talente – und brauche dafür ein modernes Einwanderungsrecht mit Punktesystem, wie es etwa Kanada und Neuseeland schon lange vormachten.
Bildquellen: IMAGO / photothek / Future Image