In Zeiten von Homeschooling und Homeoffice hat sich auch die internationale Kinowelt längst den veränderten Verhältnissen angepasst. Vor der Pandemie liefen Filme bis zu 90 Tage exklusiv in Kinos. Erst danach wurde der jeweilige Titel als Stream veröffentlicht. Seit der Premiere von »Wonder Woman 1984« im Dezember 2020 ist es üblich, dass neue Filme zeitgleich im Kino und auf den Fernsehern zu Hause anlaufen. Die bis dahin strikt stufenweise durchgeführte Auswertung der Produktionen wurde erstmalig in der Geschichte Hollywoods durchbrochen. Doch jetzt will die größte Kinokette der Welt, AMC, wieder das altbewährte Modell einführen, nur mit einer kürzeren Frist. Anlässlich der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen gab AMC bekannt, dass alle vom Hollywoodstudio Warner produzierten Titel ab dem kommenden Jahr wieder zuerst exklusiv in den Kinos laufen, bevor sie auch an heimischen Geräten abrufbar sind. Die vor der Pandemie übliche Frist von 90 Tagen soll allerdings halbiert werden. In Deutschland hatte es kürzlich einen Disput zwischen Disney und den Kinobetreibern gegeben, weil Warner den Marvel-Blockbuster »Black Widow« parallel zum Kinostart auf Disney+ gegen eine zusätzliche Gebühr veröffentlicht hatte. Einige Kinoketten haben Black Widow daher gar nicht erst ins Programm aufgenommen. Auch Hauptdarstellerin Scarlett Johansson war mit dem Vorgehen nicht einverstanden und reichte eine Klage gegen Disney wegen Vertragsbruchs und entgangener Einnahmen ein. Disney hält die Klage für unbegründet.
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