Das Jahrhundert-Unwetter, das vor allem in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden für starke Überschwemmungen gesorgt hat, verursacht nicht nur menschliches Leid. Auch die wirtschaftlichen Schäden der Überflutungen sind enorm. Die Investmentbank Berenberg hat ausgerechnet, dass die Versicherer zwei bis drei Milliarden Euro zur Regulierung zur Verfügung stellen müssen. Am stärksten soll die Allianz von den Ansprüchen betroffen sein. Die britischen Analysten haben allerdings nicht die öffentlich-rechtlichen Versicherer in ihre Berechnungen einbezogen. Auch auf die Düsseldorfer Provinzial, die in Nordrhein-Westfalen und im Norden von Rheinland-Pfalz aktiv ist, und auf die Versicherungskammer Bayern in München mit ihrem Geschäftsgebiet im Süden von Rheinland-Pfalz kommen erhebliche Schadenszahlungen zu. Das bedeutet in der Folge auch, dass ihr Rückversicherer, die Deutsche Rück, mit hohen Schäden rechnen muss.
Die tatsächlichen Schäden fallen jedoch noch wesentlich höher aus. Bei vergleichbaren Hochwasserkatastrophen waren meist nur 20 – 25 Prozent der Gesamtschäden überhaupt versichert. Und allein die bei der Bahn und an den Straßen angerichteten Schäden liegen nach ersten Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums bei rund zwei Milliarden Euro. Durch die hohen Ansprüche an die Versicherungen werden die ohnehin defizitären Wohngebäudeversicherungen noch tiefer in die roten Zahlen rutschen, sodass zu erwarten ist, dass die Versicherer ihre Prämien anpassen sowie ihre Vertriebspolitik verschärfen werden.
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