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Täglich kommen wir mit unzähligen bedruckten Dingen in Berührung. Sei es der Flugzeugsitz auf dem Weg zum Urlaub oder die Thermoskanne, in die wir gerade unseren Tee gefüllt haben. Materialien die für Tampondruck geeignet sind, gibt es viele: Metall, Leder, Gummi und Kunststoff bedrucken sind nur einige Beispiele.
Die Technik Tampondruck
Lange war das Bedrucken von solch unebenen Flächen umständlich und kostspielig. Erst 1971, als Wilfried Philipp den industriellen Tampondruck hervorbrachte, wurde der Druck für die breite Masse zugänglich gemacht und revolutioniert – Produkte des Alltags konnten erstmals individualisiert werden.
Funktion
Der Tampondruck ist ein Verfahren zur Übertragung eines 2D-Bildes auf ein 3D-Teil. Als indirektes Druckverfahren ist die Verwendung einer geätzten Platte (auch als Klischee bekannt) und eines Tampons zur Übertragung des Bildes erforderlich.
Im ersten Schritt wird aus einer grafischen Vorlage ein Mattfilm mit dem jeweiligen Druckmotiv erstellt. Dieser Mattfilm dient als Grundlage für die Herstellung des Klischees.
Anschließend wird dieses Klischee auf der Maschine montiert und mit einem Farbtopf besetzt, der mit einem integrierten Rakelmesser zugleich als Dichtung fungiert. Das Klischee bewegt sich nun unter dem (Rakel-)Topf vor und zurück und sorgt dafür, dass nur die benötigte Farbe in die Vertiefung (Druckmotiv) des Klischees gelangt.
Der aus elastischem Silikon bestehende Tampon nimmt im Anschluss die Farbe aus dem Klischee auf und gibt sie auf dem Bedruckstoff ab.
Durch die hohe Flexibilität des Silikons kann sich der elastische Tampon optimal dem zu bedruckenden Stoff anpassen.
Natürlich stehen dem Ganzen auch Vor- und Nachbehandlungsverfahren zur Verfügung, um eine langlebige Druckqualität zu gewährleisten. Feinste Linien mit einer Strichstärke ab 0,2 mm können problemlos auf gewölbte Oberflächen gedruckt werden. Die maximale Druckbreite liegt bei 350 mm und die maximale Formteilhöhe bei bis zu 400 mm.
Farben
Um eine lange Haltbarkeit des Drucks auf allen Materialien zu gewährleisten, werden ausschließlich 2-Komponenten Tampondruckfarben (Druckfarbe mit Härter) verwendet. Schließlich muss die Druckfarbe, je nach Anforderung, zum Beispiel auch großen Temperaturunterschieden oder unterschiedlichen Reinigungsmitteln standhalten.
Bei speziellen Anforderungen, kann das Druckbild mit einem speziellen Klarlack überdruckt werden, um die Druckhaftung auf dem Produkt weiter zu erhöhen.
Mit Druckfarben, die immer individuell auf das jeweilige Produkt abgestimmt werden, entstehen dabei beste Druckergebnisse, selbst auf den schwierigsten Materialien.
Druck auf verschiedene Materialien
Generell wird der Tampondruck häufig für Objekte mit komplizierten, dreidimensionalen Geometrien oder unregelmäßigen Formen, sowie bei strukturierten Oberflächen eingesetzt.
Es kann auf transparente, schwarze, sehr dunkle oder beliebig buntfarbige Produkte gedruckt werden. Durch den Einsatz von hochdeckenden oder lasierenden Farbtypen, sowie individuell auf das jeweilige Produkt abgestimmte Druckfarben, ist ein optimales Deckvermögen der Druckfarbe auf unterschiedlichsten Materialien möglich.
Welche Materialien das sein können, erfahren Sie im Folgenden.
Kunststoff
Viele Kunststoffe sind aufgrund Ihrer Zusammensetzung ohne Vorbehandlung zu bedrucken wie zum Beispiel ABS, Polycarbonat (PC), PMMA oder Polyester. Kunststoffe wie zum Beispiel Polyamid (PA), Polypropylen (PP), Boltaron, Lexan oder Polyethylen (PE) hingegen sind bedruckbar und müssen durch eine entsprechende Vorbehandlung erst bedruckbar gemacht werden.
Hierzu stehen verschiedene Vorbehandlungsarten zur Verfügung:
Corona
Elektrische Hochspannungsentladung über der Druckstelle um die Oberfläche aufzuspalten und druckbar zu machen.
Primer
Dieser wird vor dem Druck aufgetragen um die Haftung der Druckfarbe auf dem Kunststoff zu verbessern.
Ethanol
Durch die Reinigung der Druckstelle mit Ethanol wird dem Kunststoff für kurze Zeit die Flüssigkeit entzogen und somit druckbar gemacht.
Metall und Aluminium
Tampondruck auf Formteile mit Metalleigenschaft muss insbesondere kratzfest und beständig sein. Der auf das Formteil aufgebrachte Druck hält einer Vielzahl von chemischen Beanspruchungen (zum Beispiel Handschweiß oder Salzwasser) stand.
Die ausgewählten Tampondruckfarben werden speziell auf den Härtegrad des Untergrunds und den Einsatzzweck ausgewählt.
Gummi
Durch den Einsatz von speziellen Gummifarben ist eine Bedruckung mit hohen Haftungseigenschaften gewährleistet.
Egal ob Radiergummi, Knautschball, Dichtungsringe oder Gummistiefel, mit Tampondruck wird das Motiv auf alle elastischen Untergründe übertragen.
In welchen Bereichen kommen diese Materialien zum Einsatz?
Im Tampondruck bedruckte Objekte finden sich in einer Vielzahl von Industrien, wie beispielsweise Luftfahrt, Medizin, Automobil, Werbeartikel, Haushaltsgeräte, Spielzeug und Sportartikel.
Dafür wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Maschinentypen in den letzten 40 Jahren entwickelt. Von der einfarbigen Tischmaschine bis hin zum robotergeführten Druck.
Deshalb gilt: Ob große Schriftzüge auf Keramikplatten oder kleine grazile Logos auf winzigen Knöpfen – nahezu alles ist denkbar.