Das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal bereinigt um 2,2 Prozent zum vierten Quartal 2019 gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit der Krise 2008 und der zweitstärkste seit der Wiedervereinigung. Das hat das Statistische Bundesamt heute gemeldet.
Demnach sind die privaten Konsumausgaben und die Investitionen stark eingebrochen. Im BIP wirkt sich das nicht so stark aus, da die Staatsquote angehoben wurde und die öffentliche Hand vor allem im Bausektor investierte. Sowohl Im- wie Exporte sind im ersten Quartal zurückgegangen.
Der „Krisenmonitor“ des Statistischen Bundesamtes weist deshalb noch mal die einzelnen Wirtschaftskennzahlen getrennt aus und vergleicht sie mit der Finanzkrise von 2008. Dort wird ersichtlich, dass der Abschwung von Produktion und Handel wesentlich dramatischer als in jenem Krisenjahr.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug die Schrumpfung 2,3 Prozent. Das ist der zweitstärkste Rückgang in der Geschichte. Nur im zweiten Quartal 2009 schrumpfte das BIP verglichen mit dem Vorjahresquartal stärker, nämlich um 6,9 Prozent.
Vor allem weil Bezieher von Kurzarbeitergeld in der Statistik nicht als „arbeitslos“ geführt werden, blieb die Zahl 45 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland fast unverändert. Gegenüber dem Vorjahr waren 147.000 Menschen mehr in einem Arbeitsverhältnis als 2019. Das ist mit 0,3 Prozent der geringste Zuwachs seit 2010.
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