Weiter, länger, schneller. Der (Arbeits-)Takt hat sich in unserer digitalen, globalen Welt deutlich erhöht. Mit ihm wachsen auch die Anforderungen an unsere Anpassungsfähigkeit. Auf Veränderungen müssen Arbeitnehmer rasch reagieren und immer dazulernen. Zudem sind sie immer online und permanent erreichbar. Das führt dazu, dass sich die Grenze zwischen Privatleben und Arbeit mehr und mehr auflöst. Damit wächst der Druck auf Unternehmen und Mitarbeiter. Ein gesundes Unternehmen mit fitten, leistungsfähigen Mitarbeitern hat einen Wettbewerbsvorteil.
Betriebliches Gesundheitsmanagement: im Team Gesundheit fördern
Die Integration eines nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) hat durchaus positive Effekte für beiden Seiten. Dabei umfasst BGM nicht nur gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen, sondern auch präventives Verhalten. Dafür müssen die Verantwortlichen ihre betrieblichen Strukturen entsprechend gestalten und weiterentwickeln. Mitarbeiter benötigen ein gesundheitsförderndes Umfeld. Verhalten sie sich noch nicht gesundheitsbewusst, ist eine Sensibilisierung notwendig. Der Wille, BGM im Unternehmen zu implementieren, ist oft vorhanden. Allerdings hapert es an der Umsetzung, da ein professioneller Partner für Betriebliches Gesundheitsmanagement fehlt. Wie für das Erreichen des Unternehmensziels, braucht der Betrieb auch für BGM eine ganzheitliche Strategie. Ein professionelles Team an der Seite kann sehr hilfreich sein, eine nachhaltige Gesundheitskultur zu verankern.
Nutzen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Die Arbeitswelt wird immer komplexer und damit belastender für die Mitarbeiter. Nur wer körperlich und psychisch fit ist, hält dem Druck stand und zieht daraus seine Motivation. Mit Begeisterung und Kreativität verlässt der Mitarbeiter dann eingetretene Pfade und findet ungewöhnliche Lösungen. Im beruflichen Alltag kämpfen jedoch immer mehr Mitarbeiter mit Stress, Druck und weisen Burnout-Symptome auf. Präventive Mitarbeiterführung setzt hier an und verhindert, dass die Arbeit Mitarbeiter krank macht. Anstatt demotiviert seiner Arbeit nachzugehen, steigert der Mitarbeiter durch BGM seine Produktivität und Zufriedenheit. Er ist leistungsfähiger, fällt seltener aus und fühlt sich wohl. Langfristig bindet das Unternehmen seine Mitarbeiter durch ein professionelles BGM. Gute Arbeitsbedingungen gehen zudem schnell viral – gut fürs Image. Das stabilisiert die Marktposition und erleichtert die Mitarbeitergewinnung.
Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis
Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement wirken zahlreiche Akteure. Das Präventionsgesetz sieht die GKV in der Pflicht, gesundheitsfördernde Strukturen in Unternehmen zu unterstützen. Dabei haben Krankenkassen, Rentenversicherungsträger und Unfallversicherungen gemeinsame Interessen. Sie möchten den Arbeitnehmer so lange wie möglich gesund und leistungsfähig im Berufsleben halten. Das deckt sich weitgehend mit den Zielen der Betriebe und Mitarbeiter. Damit ein Unternehmen BGM erfolgreich umsetzen kann, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Das Gesundheitsmanagement umfasst mehrere Bausteine.
Bausteine des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Nach der Analyse der Ist-Situation kann es an die Planung und Umsetzung der Einzelmaßnahmen gehen. Diese können sehr vielfältig sein, wie beispielsweise Arbeitsschutzmaßnahmen zur Unfallvermeidung, Wiedereingliederung von chronisch kranken Mitarbeitern oder Gruppensport zur Förderung des Teamgedankens. Die wesentlichen Bausteine des Betrieblichen Managements sind:
Bewegung
Wer nicht körperlich arbeitet, sondern im Büro sitzt, leidet in der Regel an Bewegungsarmut. Die Folge sind Fehlhaltungen. Neben Gruppensport können schon einfache Bewegungsübungen sehr effektiv sein. Dazu zählen kurze Pausen mit gymnastischen Übungen oder Stretching. Die Büroausstattung kann ebenfalls unterstützen. So hilft es, den Drucker nicht im Büro zu haben, sondern ein paar Schritte zu laufen. Abwechselnd sitzen und laufen fördert die Haltung und Fitness. In der Freizeit noch etwas Herz-/Kreislauftraining, schon wirkt der Mitarbeiter dem Bewegungsmangel entgegen.
Ernährung
Ebenso wichtig wie die tägliche Bewegung ist eine gesunde Ernährung. Nur mit der Kombination halten sich Mitarbeiter leistungsfähig und gesund. Kann der Betrieb keine Kantine oder gesunde Außer-Haus-Verpflegung anbieten, hilft ein Kühlschrank für mitgebrachte Speisen. Der gesunde Salat oder aufgewärmtes Gemüse im Pausenraum unterstützen die gesunde Ernährung. Einseitiger, ballaststoffarmer Ernährung durch Fast Food kann so entgegengewirkt werden. Inzwischen haben sich auch Caterer auf gesunde Kost bzw. Bio-Rohstoffe spezialisiert. Für Betriebe ist dies eine gute Gelegenheit, die Mitarbeiterzufriedenheit und gesunde Ernährung sicherzustellen. Unter Umständen bewirkt auch das Angebot einer Ernährungsberatung eine positive Umstellung der Ernährungsgewohnheiten.
Stressvermeidung
Der natürliche Feind des Berufstätigen ist der Stress. Dabei geht es beim BGM nicht nur den punktuellen Stress, sondern um den Dauerüberlastung. Der psychische Druck kann sich sehr schädlich auf die Gesundheit auswirken. Wer dem mentalen Stress entfliehen möchte, landet oft in einer Sucht oder gar Depression. Eine belastende Arbeitssituation können Betriebe schon durch eine gute Organisation und sinnstiftende Tätigkeiten ausschließen. Auch ein gutes Betriebsklima ist von großer Bedeutung. Ein motivierendes Umfeld mit offenen Türen und Ohren der Vorgesetzten vermeidet Stresssituationen.
Wie sich das Betriebliche Gesundheitsmanagement finanziert
Die Prävention liegt der Politik und den Kostenträgern im Gesundheitswesen am Herzen. Seit 2015 gibt es daher das Präventionsgesetz (PrävG) zur Stärkung der Gesundheitsförderung. Setzt ein Betrieb die Vorgaben nach den Qualitätsvorgaben um und evaluiert die Wirksamkeit, gibt es Geld von den Kassen. Wer sich im Vorgaben-Dschungel nicht auskennt, holt sich am besten Unterstützung. Ein Dienstleister, der sich im BGM und mit den Gepflogenheiten von Krankenkassen auskennt, ist bares Geld wert. Im Rahmen des Präventionsgesetzes können Betriebe bis zu 500 Euro pro Jahr und Mitarbeiter steuerfrei erhalten. Der Betrag lässt sich gut gewinnbringend im Unternehmen einsetzen.
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