Nachdem Dieter Nuhr in seiner ARD-Satiresendung „Nuhr im Ersten“ Witze über Greta Thunberg riss, wie: „Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein“, ging bei Twitter ein Shitstorm epischen Ausmaßes über ihn nieder. Doch in einem Interview mit dem Merkur nimmt Nuhr das von der lockeren Seite. Er stellte klar, er begrüße die Umweltproteste, und wolle keinesfalls ein Kind angreifen. Nur sieht er sie und die Wohlstandsgesellschafts-Jugend ungenügend aufgeklärt über die ganz persönlichen Folgen für jeden Einzelnen, wie zum Beispiel, dass auch das Heizen der Wohnräume eingeschränkt werden müsste.
Das 54 Milliarden Klimapaket hält er für sinnlos, die Umweltdebatte für realitätsfern und überzogen. „Wenn wir diese 54 Milliarden in die Forschung gesteckt hätten, wäre das mit Sicherheit effektiver gewesen. Das wissen auch die Politiker, denke ich, aber Demokratie geht eben nicht ohne eine Prise Populismus.“ Auf die Frage, wie er mit seiner „Fridays for Future“ unterstützenden Tochter umginge, meint er: „Wir sprechen und versuchen einander zu verstehen. Das gelingt, weil wir uns zuhören. Diese Mühe machen sich heute die meisten Menschen nicht mehr. Der Andersdenkende gilt heute als moralisch minderwertig und wird niedergekämpft. Das macht mir genauso große Sorgen wie der Klimawandel. Das Denken wird totalitär. Gott sei Dank nicht bei uns zu Hause.“ Ob ihn der Shitstorm Publikum gekostet hat?
„Wahrheit ist, dass ich noch nie mehr positive Rückmeldungen und mehr Publikum als heute hatte, und das freut mich sehr. Insofern weiß ich, dass der Shitstorm nicht die Meinung meines Publikums spiegelt.“
Bildquelle: imago images / Agentur 54 Grad