Wie schaffen die sie das nur? In Deutschland sind inzwischen 630.000 Menschen in der Lage davon zu leben, was ihnen ihr gut angelegtes Vermögen erwirtschaftet – und das in Niedrigzinszeiten! Wer bei den Privatiers dabei grundsätzlich an ergraute Bankdirektoren mit Jungbrunnen-Sportflitzern denkt, liegt falsch. Immerhin 6000 der 2018 erfassten 627.000 Privatiers sind noch nicht volljährig. Im Vergleich dazu hat das Statistische Bundesamt in Deutschland ums Jahr 2000 etwa 372.000 Privatiers ermittelt.
Ist es Neid, der da bei der Forderung nach der Besteuerung von Vermögen das Horn bläst? Erich Sixt, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens spricht in diesem Fall von einer existenziellen Bedrohung. „Es ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, dass sehr hohe Vermögen für die Finanzierung des Gemeinwesens stärker beitragen. Es ist auch eine Frage des gesellschaftlichen Erfolgs“, hält Thorsten Schäfer-Gümbel von der SPD dagegen. Auch DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell stößt in die selbe Kerbe: „Die Zahl zeigt, wie ungerecht es in Deutschland zugeht und wie renditeträchtig Vermögen nach wie vor ist, wie viel Spielraum es also für die Einführung einer Vermögensteuer gibt.“
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