Geringe Kosten, schnelle Übertragungsgeschwindigkeit, hohe Sicherheit – diese Vorteile der Cloud-Computing-Systeme haben im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der schwedischen Unternehmen genutzt. 57 Prozent der Firmen ab zehn Mitarbeitern griffen auf kostenpflichtige Zugänge zu IT-Infrastrukturen zurück, die über das Internet bereitgestellt wurden. Darauf wies das Statistische Bundesamt am Montag hin. Im gleichen Jahr nahmen in Deutschland lediglich 22 Prozent der Unternehmen Cloud-Computing-Dienste in Anspruch.
In Schweden, dem Partnerland der Hannover Messe 2019, besaßen 75 Prozent der Unternehmen einen Breitbandanschluss mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), die im Vertrag festgelegt war. Damit nahmen die Schweden den Spitzenplatz unter den Unternehmen mit schnellem Internet in der Europäischen Union ein. In Deutschland hatten nur 51 Prozent der Unternehmen Verträge mit dieser Datenübertragungsrate abgeschlossen.
2018 hatte das Verarbeitende Gewerbe in Schweden einen Anteil in Höhe von 15,6 Prozent an der Bruttowertschöpfung – ein Wert, der etwa zum EU-Durchschnitt (16,3 Prozent) passte. In Deutschland hatte das Verarbeitende Gewerbe nach Auskunft des Bundesamts mit 23,1 Prozent einen höheren Anteil an der Bruttowertschöpfung. Das hätten Erhebungen des Europäischen Statistikamts Eurostat ergeben.
Industriestruktur ähnelt sich in Deutschland und Schweden
Die Autoindustrie erwirtschaftete in Schweden und Deutschland den größten Anteil an der Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes. Dieser Anteil betrug in Deutschland 19 Prozent, in Schweden 14 Prozent. Der Maschinenbau nahm in beiden Ländern den zweitgrößten Industriezweig ein: In Deutschland hatte er einen Anteil von 16 Prozent an der Bruttowertschöpfung, in Schweden von 13 Prozent.
Schweden erreichte in den vergangenen fünf Jahren ein stabiles Wirtschaftswachstum mit preisbereinigten Zuwachsraten zwischen 2,1 und 4,5 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent. Deutschland konnte nur einen Zuwachs von 1,4 Prozent verzeichnen.
Schweden gibt in der EU am meisten für Forschung und Entwicklung aus
Die Schweden nahmen im Jahr 2017 einen der vorderen Plätze bei der fossilfreien Energiegewinnung in der EU ein. So machten erneuerbare Energien 55 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus. Etwa 3,4 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts investierten die Schweden in Forschung und Entwicklung – das bedeutete den ersten Platz in der EU.
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