Es hagelte viel Spott aus sozialen Medien, als Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, in einem ZDF-Interview über die Entwicklung von Flugtaxis sprach. Was die meisten übersehen haben: Ganz Unrecht hat sie mit ihren Aussagen nicht. Experten wie Frank Thelen teilen ihre Meinung und sehen eine große Zukunft für die aufkommende Technologie. Einige Firmen arbeiten bereits an Prototypen.
Bei dem Zukunftsthema Lufttaxi spielen deutsche Firmen weltweit in der obersten Liga mit. Airbus arbeitet derzeit an mindestens zwei Flugdrohnenprojekten, während Audi bei einem dieser Projekte Unterstützung bei den Themen Batterietechnik, Automatisierung und Innendesign bietet. Selbst Porsche könnte Teil der digitalen Luftfahrt werden, nachdem Vertriebsvorstand Detlev von Platen öffentlich Interesse an der Technologie gezeigt hat: „Wir haben bei 3D einen Traum. Da bewegt sich was. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei Porsche so etwas kommen könnte.“ Nachdem Prototypen von ausländischen Unternehmen ihre Praxistests bestanden haben, beeilen sich die deutschen Entwickler, den Anschluss an diese Technologie nicht zu verpassen.
Um mit internationalen Konkurrenten wie dem chinesischen Ehang oder dem US-amerikanischen Vahana mithalten zu können, sind die Ziele der deutschen Unternehmen groß. So soll der CityAirbus eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine Reichweite von 60 Kilometern erreichen. Die Lärmentwicklung soll dabei gering bleiben, ähnlich wie bei einem Auto.
Die Flugtaxis sollen nicht erst in zehn Jahren auf den Markt kommen, sondern schon am Ende des Jahres wird im Werk Donauwörth der CityAirbus seinen ersten Flugversuch starten. Die Anforderungen an das Transportmittel der Zukunft sind dabei sehr hoch. Erst werden unbemannte Testflüge durchgeführt, bevor der Flug mit Passagieren getestet werden kann. Wichtig ist außerdem die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, um Fragen bezüglich der Zulassung solcher Fluggeräte zu klären. So muss der CityAirbus wahrscheinlich noch einige Weiterentwicklungen erfahren, damit ein sicherer Transport über die Metropolen Deutschlands garantiert werden kann.
Bild: Depositphotos/chesky_w.