Schaut man sich die letzten großen Wahlen an, wird einem schnell klar, dass nicht jeder die gleichen Nachrichten konsumiert. Vertrauen die einen noch auf traditionelle Medien, suchen andere in sozialen Netzwerken nach einer Alternative. Das sie dort nicht immer die Wahrheit vorfinden, ist vielen nicht bewusst.
So entstand unteranderem der Glaube, die deutsche Regierung bezahle die Führerscheine der Flüchtlinge. Der Grund dafür ist häufig der Medienkonsum über soziale Netzwerke, welche bekannt für die einfache Verbreitung von Fake News ist. Das Eindringen von Facebook und Co. in die Medienlandschaft bedeutet für viele ein Risiko. Es fehlt an redaktioneller Kontrolle und jeglicher Regulierung, wodurch Hassreden und rechtsgerichtete Falschmeldungen frei geteilt werden können.
Vergleicht man Deutschland mit den USA, zeigen mehrere Studien, dass nur etwa 26 Prozent der Deutschen ihre Nachrichten über soziale Medien verfolgen. In den USA sind es knapp die Hälfte der Bevölkerung. Einem Bericht der Stiftung „Neue Verantwortung“ zufolge, sind es vorwiegend die Wähler der Alternative für Deutschland (AfD), genau wie die US-Republikaner, die traditionellen Medien weniger vertrauen. Für sechs Prozent der Deutschen waren die sozialen Medien die wichtigste Informationsquelle, bei den AfD-Wählern waren es 16 Prozent. Sie konsumieren nicht nur andere, sondern auch weniger Nachrichten als andere Wähler.
Für viele Politiker waren die letzten Bundestagswahlen ein Weckruf, als die AfD ein Wahlergebnis von 13 Prozent erreicht hat und somit die drittstärkste Kraft im Bundestag bildet. Um nicht das gleiche Schicksal wie die USA zu erleiden, setzt die Bundesregierung immer weiter auf eine Regulierung von Facebook und ähnlichen sozialen Medien, um Hassreden und Fake News schneller zu entfernen. Ein Mittel dabei könnten unteranderem hohe Gelstrafen werden.
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