Die Deutsche Post wird von einem millionenschweren Betrugsskandal erschüttert, bei dem man sich fragt, wie so etwas überhaupt passieren konnte. Private Dienstleister haben Millionen frei erfundene Briefe abgerechnet und so bis zu 100 Millionen Euro ergaunert. Dabei soll es um 14 Personen gehen, wovon drei bereits in Untersuchungshaft sitzen sollen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Der Betrug sei kinderleicht, so ein Unternehmer gegenüber der Zeitung. Private Dienstleister haben Briefe von Geschäftskunden eingesammelt und diese dann gebündelt bei den Briefsortierzentren der Post abgegeben. Dafür bekommen sie eine Prämie. Die gestaffelt ist und sich nach der abgegebenen Menge richtet. Ist die Anzahl der Briefe also größer, steigen auch die Zahlungen. Die Anzahl der Briefe würde für gewöhnlich nur stichprobenartig überprüft. Betroffen sei in erster Linie das Frankfurter Briefzentrum, wo pro Tag rund 58 Millionen Sendungen eintreffen. Angeblich gibt es noch weitere Verdächtige innerhalb der Deutschen Post, die daran beteiligt waren.
Aufgeflogen sei der Schwindel durch einen Zufall, so das Blatt. Monatelange Razzien und Ermittlungen hatten zwischenzeitlich sogar dazu geführt, dass der Briefverkehr in Deutschland komplett lahmgelegt wurde, ohne das es bemerkt wurde.
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