Die internationale Managementberatung Bain & Company hat zum vierten Mal den europäischen Bankensektor untersucht und ist dabei zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen. Fast jedes dritte Geldinstitut befinde sich in einem sehr kritischen Zustand. Zu den Sorgenkindern zählten in erster Linie Banken aus Griechenland, Italien, Spanien und Portugal. Gegenüber 2013 sei die Zahl der maroden Banken sogar leicht angestiegen. Weitere 17 Prozent der europäischen Banken hätten eine schwache Bilanz, die sie verwundbar für Krisen mache.
Mit dem Ergebnis sei klar geworden, dass die Krise der Banken noch längst nicht ausgestanden sei, so Dr. Dirk Vater, Leiter der Praxisgruppe Banken. Die Profitabilität und Effizienz der deutschen Banken würden sich auf dem niedrigen Niveau der griechischen Wettbewerber befinden. Grundsätzlich wüssten die Banken, wie sie ihre Lage verbessern könnten. Nur würden sie zu vorsichtig agieren und einen grundlegenden Wandel scheuen. Immerhin befänden sich 38 Prozent aller untersuchten Banken in einem guten Zustand. Die besten Institute kämen demnach aus Belgien, den Niederlanden und Skandinavien.
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