Die Siemens-Aktie gehört erneut zu den größten Verlierern auf dem Frankfurter Kurszettel. Seit Ende April hat das Papier mittlerweile 15 Prozent an Wert verloren und sich damit deutlich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. Verantwortlich für den jüngsten Kursrutsch ist der Bericht zum abgelaufenen Geschäftsquartal.
Unterm Strich verdiente der Elektroriese knapp 1,5 Milliarden Euro. Oder sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Bauschschmerzen bereitet allerdings ein rückläufiger Auftragseingang sowie Umsatzrückgänge in drei von neuen Geschäftsbereichen. Dazu zählen unter anderem die Windenergietochter Gamesa und der Bereich „konventionelle Kraftwerke“. Das Auftragsvolumen sank um sechs Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro. Das könnte bedeuten, dass das Wachstum in den nächsten Quartalen etwas schwächer ausfallen wird. Dennoch hält Siemens an den Prognosen fest.
Gleichzeitig gab Siemens Details zur geplanten Abspaltung seiner Gewinnmaschine bekannt. Die Medizintechniksparte „Healthineers“ soll im ersten Halbjahr 2018 an die Börse gebracht werden. Die Sparte hat die höchste Gewinnmarke im ganzen Konzern.
Zur Aktie eine Einschätzung von WTV-Chefredakteur Thomas Schwarzer: „Die Siemens-Aktie ist angeschlagen und befindet sich in einem klaren Abwärtstrend. Auch der rückläufige Auftragseingang bereitet Sorgen. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein. Allerdings sollte man bei Kursen um 110 Euro zugreifen und Positionen aufbauen. Ein Börsengang der Ertragsperle ist aus Anlegersicht sehr positiv. Auch ist die Marktkapitalisierung mit 95 Milliarden Euro mehr als fair. Sollte die Weltkonjunktur stabil bleiben, wird die Siemens-Aktie wieder deutlicher zulegen.“
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