Rheinmetall-Aktien verloren heute zeitweise rund 2,5 Prozent und zählten damit zu den schwächsten DAX-Werten. Auslöser war der Ukraine-Gipfel in Washington. Die Märkte werteten das Ergebnis des Gipfeltreffens als potenziell friedensnäher. Signale möglicher Deeskalation und anstehender Gespräche dämpften die Rüstungswerte daraufhin europaweit. Branchentitel wie Rheinmetall, Renk und Hensoldt gaben zwischen – 1,9 Prozent und –3,2 Prozent nach.
Erst kürzlich meldete der Konzern einen überraschenden Personalwechsel: Arbeitsdirektorin und Personalvorständin Ursula Biernert-Kloß scheidet Ende August aus; offiziell heißt es, man trenne sich im Einvernehmen, Hintergrund seien unterschiedliche Vorstellungen zu strategischen Fragen. Aus dem Unternehmen ist von Spannungen in der internen Zusammenarbeit die Rede.
Zum 1. September übernimmt Vera Saal das Ressort. Die 47-Jährige ist seit 15 Jahren im Haus, zuletzt als Bereichsleiterin im Personalwesen, zuvor unter anderem bei Generali. Biernert-Kloß war erst im Oktober 2024 in den Vorstand gewechselt und will laufende Projekte – Ausbildung, internationales Recruiting, Mitarbeiterbindung – noch abschließen.
Der Wechsel fällt in eine Phase massiver Expansion. Rheinmetall baut angesichts steigender Verteidigungsausgaben Produktionskapazitäten und Belegschaft aus; neue Standorte in Unterlüß und Weeze sowie Erweiterungen im Ausland sollen den erwarteten Auftragsschub bedienen. Der Personalbereich ist dabei zentral, um Fachkräfte zu sichern und Transformationsvorhaben in Digitalisierung und nachhaltiger Produktion umzusetzen. Trotz kurzfristiger Kursreaktionen bleibt das Umfeld für den Sektor grundsätzlich von hohen NATO-Bedarfen geprägt.
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