Deutschland ist nach Einschätzung der heimischen Luft- und Raumfahrtindustrie nicht in der Lage, die eigene Infrastruktur effektiv vor feindlichen Drohnen zu schützen. Es fehle an technologischen Lösungen ebenso wie an einem passenden rechtlichen Rahmen, schreibt der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) in einem Brandbrief an die Bundesregierung. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur.
Die Zusammenarbeit der verschiedenen zuständigen Institutionen zur Drohnenabwehr sei unzureichend und komplex. So sei es über Wochen nicht gelungen, illegale Drohnen-Überflüge am Militärflughafen Manching aufzuklären oder zu unterbinden. Dass feindliche Spionagedrohnen oftmals die Polizei-Flugsysteme abhängen, entspreche nicht dem Selbstverständnis als wehrhafter Rechtsstaat, sagte dazu BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Nachholbedarf sehen die Unternehmen zudem bei der Entwicklung kooperativer Kampfdrohnen (CCA), die in den USA bereits weit fortgeschritten seien und demnächst bei den Streitkräften eingeführt werden. Kurzfristig benötige die Bundeswehr moderne taktische Drohnensysteme für die im Aufbau befindliche Brigade in Litauen, die 2027 vollständig einsatzbereit sein soll.