Im Jahr 2024 haben Gewitter in Deutschland enorme Schäden angerichtet. Wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) mitteilte, zahlten Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 350 Millionen Euro für Blitz- und Überspannungsschäden – der höchste Betrag seit zwei Jahrzehnten. Insgesamt wurden etwa 220.000 Schäden gemeldet, was statistisch gesehen etwa einem Blitzschaden alle zweieinhalb Minuten entspricht, heißt es in einem Bericht auf der Onlineplattform der »Tagesschau«. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten die Versicherer bei ähnlich hoher Schadensanzahl noch 300 Millionen Euro ausgezahlt. Die 300-Millionen-Marke war zuletzt in den Jahren 2002 und 2003 erreicht worden.
Laut GDV steigt der durchschnittliche Schaden seit Jahren und erreichte 2024 einen neuen Höchstwert. Pro Blitzschaden zahlten die Versicherer im Schnitt 1.600 Euro – etwa 200 Euro mehr als 2023. Typische Schäden durch Blitzeinschläge sind zerstörte Dachflächen sowie Überspannungsschäden an elektrischen Geräten wie Steckdosen, Computern oder Telefonanlagen. Auch Heizungssteuerungen und andere Haustechnik sind häufig betroffen.
Nach einem Blitzeinschlag übernimmt die Wohngebäudeversicherung Schäden am Dach, Mauerwerk oder an fest eingebauten Installationen wie Heizungsanlagen. Auch Aufräumarbeiten und die Sicherung des Grundstücks sind abgedeckt. Für beschädigte Möbel, Elektrogeräte oder andere bewegliche Gegenstände kommt dagegen die Hausratversicherung auf.
2024 registrierte der GDV knapp 210.000 Erdblitze, etwas mehr als 2023 (195.000 Blitze). Etwa zwei Drittel aller Blitze sind sogenannte Flächenblitze, die innerhalb von Wolken entstehen. Die meisten Blitze gab es im Juni 2024 mit rund 62.000 Entladungen.
MK