Noch nie zuvor gehörten so viele Milliardäre einer US-Regierung an wie unter Donald Trump. Einer von ihnen ist Handelsminister Howard Lutnick. Um den Ethikvorgaben des Weißen Hauses zu entsprechen, plant er nun, Aktien im Wert von 361 Millionen US-Dollar zu verkaufen und seine Anteile an der Investmentfirma Cantor Fitzgerald an seine Kinder zu übertragen, wie die Financial Times und das Wall Street Journal berichten.
Lutnick steht bislang an der Spitze der New Yorker Finanzfirma Cantor Fitzgerald und war zudem ein bedeutender Finanzier von Trumps Wahlkampf. Laut den genannten Medien beabsichtigt er, Beteiligungen im Umfang von 234 Millionen Dollar am Brokerhaus BGC Partners sowie von 127 Millionen Dollar am Immobilienberater Newmark zu veräußern.
Ganz freiwillig erfolgt dieser Schritt nicht: Für Manager mit Wall-Street-Hintergrund ist es bei einem Wechsel in Regierungsämter üblich, Beteiligungen abzugeben, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Die auf die Verkäufe entfallenden Steuern muss Lutnick jedoch nicht sofort begleichen – US-Regelungen sehen in solchen Fällen einen Zahlungsaufschub vor, um qualifiziertes Führungspersonal für Regierungsämter zu gewinnen.
Unabhängig von diesen Veräußerungen hat Lutnick seine Anteile an Cantor Fitzgerald offenbar in einen Treuhandfonds übertragen, der künftig von seinen beiden Söhnen Brandon und Kyle kontrolliert werden soll. Brandon Lutnick, 27 Jahre alt, ist ebenfalls in der Finanzwelt aktiv. Nach Informationen der Financial Times hat er kürzlich ein auf Bitcoin spezialisiertes Unternehmen gegründet, das von der aktuellen Krypto-Euphorie in den USA profitieren möchte.
MK