Angesichts drastischer Kürzungen staatlicher Fördermittel hat der Präsident der renommierten Harvard University, Alan Garber, angekündigt, freiwillig auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten. Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die Universität berichten, wird Garber ab dem 1. Juli 2025 auf 25 Prozent seines Jahresgehalts verzichten – ein symbolträchtiger Schritt inmitten wachsender politischer Spannungen zwischen der Hochschule und der US-Regierung.
Üblicherweise verdienen Harvard-Präsidenten rund eine Million US-Dollar jährlich. Die Entscheidung Garbers erfolgt vor dem Hintergrund massiver Kürzungen durch die Regierung von Präsident Donald Trump, die besonders auf Institutionen mit progressiver Ausrichtung abzielt, wie die Tagesschau berichtet. Harvard, das sich wiederholt gegen politische Eingriffe in seine akademische und administrative Unabhängigkeit gewehrt hat, steht dabei besonders im Fokus.
Die Regierung fordert unter anderem die Einschränkung von Diversitätsprogrammen und Eingriffe in universitäre Entscheidungsprozesse – von Zulassungsverfahren bis hin zu Personalfragen. Während einige Einrichtungen diesen Forderungen nachgegeben haben, widersetzt sich Harvard öffentlich. Die Universität wehrt sich nicht nur politisch, sondern auch juristisch gegen die staatlichen Maßnahmen.
Der finanzielle Schaden für Harvard ist erheblich: Allein in dieser Woche gaben acht US-Bundesbehörden bekannt, zusätzliche Fördergelder in Höhe von rund 450 Millionen US-Dollar zu streichen. Bereits zuvor waren langfristige Zuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar auf Eis gelegt worden. Zur Begründung erklärten Regierungsstellen, Harvard habe wiederholt versäumt, entschieden gegen Antisemitismus auf dem Campus vorzugehen.
Der Gehaltsverzicht Garbers gilt nicht nur als Sparmaßnahme, sondern auch als politisches Signal: Harvard will sich nicht dem Druck der Regierung beugen. Vielmehr unterstreicht die Universität ihren Anspruch auf akademische Unabhängigkeit und gesellschaftliche Verantwortung – auch wenn dies finanzielle Konsequenzen nach sich zieht.
MK