Im Jahr 2024 ist die Zahl ausländischer Investitionsprojekte in Deutschland zum dritten Mal in Folge gesunken. Wie die bundeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) mitteilt, wurden insgesamt 1.724 Neuansiedlungen und Erweiterungen verzeichnet. Damit liegt die Zahl leicht unter dem Vorjahreswert von 1.759 Projekten. In den Jahren davor wurden 1.783 (2022) bzw. 1.806 (2021) Projekte gezählt – ein kontinuierlicher Rückgang über drei Jahre hinweg.
Trotz dieses leichten Abwärtstrends bleibt Deutschland laut GTAI ein attraktiver Standort für Investoren. Im europäischen Vergleich relativiert sich der Rückgang: In Europa insgesamt sanken die ausländischen Direktinvestitionen 2024 um 4,6 Prozent, in Westeuropa sogar um fast sechs Prozent. Deutschland kommt mit einem Minus von lediglich zwei Prozent vergleichsweise glimpflich davon.
Die wirtschaftliche Lage hierzulande zeigt jedoch Schwächen. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte einem Bericht der »Tagesschau« zufolge 2024 bereits im zweiten Jahr in Folge. Dies hat eine breite Debatte über die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland ausgelöst, insbesondere im Hinblick auf hohe Energiekosten, Bürokratie und Fachkräftemangel.
Insgesamt haben ausländische Unternehmen Investitionen im Umfang von rund 23,2 Milliarden Euro angekündigt. Zwar liegt dieser Wert deutlich unter den Rekordmarken der beiden Vorjahre – 2023 wurden 34,8 Milliarden Euro, 2022 rund 25,3 Milliarden Euro gemeldet –, doch übertrifft er dennoch das kumulierte Niveau der Jahre 2019 bis 2021.
MK