Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF), ist als Vorsitzender des Forums zurückgetreten. »Nach meiner kürzlichen Ankündigung und zu Beginn meines 88. Lebensjahres habe ich beschlossen, mit sofortiger Wirkung von der Position des Vorsitzenden und als Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten«, wird er in einer Mitteilung des WEF zitiert. Das Gremium habe den Vize-Vorsitzenden Peter Brabeck-Letmathe interimistisch mit den Aufgaben von Schwab betraut.
Seit seiner Gründung im Jahr 1971 als Stiftung hat sich das WEF zu einer zentralen Plattform für den Austausch zwischen Wirtschaftsführern, Politikern, Wissenschaftlern und Vertretern der Zivilgesellschaft entwickelt. Der ursprüngliche Name lautete »European Management Forum«. Ziel war es, europäische Unternehmen mit amerikanischen Managementmethoden vertraut zu machen. In den 1980er Jahren weitete sich der Fokus auf globale Themen aus, was 1987 zur Umbenennung in »World Economic Forum« führte.
Das Forum wurde zu einer der wichtigsten Zusammenkünfte für Spitzenpolitiker, Top-Manager, Wissenschaftler und Vertreter der globalen Zivilgesellschaft. Seinen Sitz hat das WEF in Genf. Es beschäftigt weltweit 600 Menschen in Genf, New York, Peking und Tokio. Seit 2015 ist das WEF als internationale Organisation für öffentlich-private Zusammenarbeit anerkannt und hat einen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen.
Klaus Schwab wurde am 30. März 1938 in Ravensburg, Deutschland, geboren. Er studierte Maschinenbau und Volkswirtschaftslehre, promovierte in beiden Disziplinen und erhielt später einen Masterabschluss in Public Administration von der Harvard University. Vor der Gründung des WEF war Schwab Professor für Unternehmenspolitik an der Universität Genf. Der 87-Jährige ist Autor zahlreicher Bücher über Themen wie technologische Transformation, globale Wirtschaftssysteme und die Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft.
MK