Die Deutschen besitzen etwa 195 Millionen alte Handys und Smartphones, die nicht mehr genutzt werden, schätzt der Branchenverband Bitkom nach einer Umfrage. Vor drei Jahren waren es zwar noch 210 Millionen, der aktuelle Wert sei aber noch immer sehr hoch, betont der Verband. »In deutschen Haushalten lagert ein riesiger Rohstoffschatz«, wird Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in einem Bericht der »Tagesschau« zitiert. Smartphones enthalten Gold, Silber oder Seltene Erden, die wiederverwendet werden könnten.
Die Befragung richtete sich an Personen ab 16 Jahren. Laut den Ergebnissen besitzen 89 Prozent mindestens ein ungenutztes Handy – hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe entspricht das etwa 61 Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt an, sogar drei oder mehr ungenutzte Mobilgeräte zu Hause zu haben.
Bitkom führt diese Untersuchung seit 2012 durch. Damals lag die Zahl der ausrangierten Handys bei 86 Millionen, 2014 stieg sie auf 100 Millionen, 2018 auf 124 Millionen. Der Trend setzte sich fort: 2020 wurden 199 Millionen Geräte erfasst, 2022 sogar 210 Millionen. Nach einer zweijährigen Pause wurde die Studie nun erneut durchgeführt und zeigt erstmals einen leichten Rückgang auf 195 Millionen. Um die Wiederverwertung zu fördern, weist der Bitkom darauf hin, dass Altgeräte bei kommunalen Abfallsammelstellen abgegeben werden können. Zudem nehmen auch Händler und Hersteller alte Handys zurück.
MK