Für Volocopter wird es ernst: Die rund 500 Mitarbeiter des insolventen Flugzeugbauers haben am Montag ihre Kündigung erhalten. Laut Informationen der »WirtschaftsWoche« aus Unternehmenskreisen wurden sie mit sofortiger Wirkung von ihrer Arbeit freigestellt und angewiesen, ihre Arbeitsgeräte noch am selben Tag abzugeben, wie aus einer internen E-Mail hervorgeht.
Das in Bruchsal ansässige Unternehmen hatte am 26. Dezember 2024 Insolvenz angemeldet, nachdem eine geplante Finanzierungsrunde gescheitert war. Ursprünglich sollte bis Ende Februar ein Sanierungsplan vorgelegt werden, doch bisher gibt es keine Fortschritte.
»Der globale Markt für elektrisch betriebene Fluggeräte hat seit Jahren Schwierigkeiten, Kapital zu beschaffen – insbesondere in Deutschland«, erklärte das Unternehmen noch vor zwei Wochen. »Auch für Volocopter ist die Finanzierung dadurch erheblich erschwert worden.«
Dennoch führt das Unternehmen weiterhin Gespräche mit bestehenden Gesellschaftern und potenziellen neuen Investoren, um eine Lösung zu finden. Am 3. März wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet, und sämtliche Gläubiger haben nun die Möglichkeit, ihre Forderungen geltend zu machen.
Seit 2011 arbeitet Volocopter an der Entwicklung eines elektrischen Senkrechtstarters, der Passagiere über kurze Distanzen transportieren soll, beispielsweise vom Flughafen in die Innenstadt. Während sich der deutsche Konkurrent Lilium auf Langstreckenflüge konzentriert, hat Volocopter bereits bemannte Testflüge erfolgreich absolviert.
MK