Der Kryptomarkt steht unter Druck: Bitcoin hat innerhalb von 24 Stunden rund sieben Prozent an Wert verloren und notierte zuletzt bei etwa 88.000 Dollar. Zeitweise fiel der Kurs sogar unter 87.000 Dollar – ein Niveau, das zuletzt im November 2024 erreicht wurde. Auch andere große Kryptowährungen wie Ether, XRP und Solana rutschten deutlich ab. Einige Altcoins haben in nur einer Woche bis zu 20 Prozent ihres Werts eingebüßt.
Experten sehen mehrere Gründe für die aktuelle Talfahrt. Analyst Timo Emden von »Emden Research« erklärte, dass die wachsende Sorge vor einem Handelsstreit zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern die Finanzmärkte belastet. Nachdem Donald Trump angekündigt hatte, seine geplanten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada voranzutreiben, gerieten sowohl Aktien- als auch Kryptomärkte unter Druck.
Zusätzlich sorgt die Zinspolitik der US-Notenbank Fed für Unsicherheit. Fed-Chef Jerome Powell deutete zuletzt an, dass die Leitzinsen aufgrund anhaltender Inflationsrisiken länger hoch bleiben könnten. Das setzt spekulative Anlageklassen wie Bitcoin unter Druck, da sie im Vergleich zu zinsbringenden Anlagen wie Anleihen an Attraktivität verlieren.
Zur aktuellen Bitcoin-Krise wirbelt zusätzlich der bisher wohl größte Krypto-Diebstahl der Geschichte den Markt auf. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, wurden von der Handelsplattform Bybit Ether-Bestände im Wert von 1,5 Milliarden Dollar gestohlen. Die mutmaßlichen Täter sind nordkoreanische Hacker der Lazarus-Gruppe. Besonders Ether geriet daraufhin stark unter Druck und notierte zuletzt deutlich unter seiner 200-Tage-Linie.
Trotz der Rücksetzer bleibt der langfristige Aufwärtstrend von Bitcoin grundsätzlich intakt – und es gibt auch Hoffnungen auf eine Stabilisierung: Einige Investoren hoffen auf eine kryptofreundliche Politik unter Donald Trump, der sich in der Vergangenheit positiv zu Bitcoin geäußert hatte. Ob das ausreicht, , bleibt jedoch abzuwarten.
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MN