Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und des Ukrainekriegs sowie die anhaltende Inflation machen sich auch im Jahr 2025 weiterhin bemerkbar. Immer weniger Unternehmen rechnen mit Wachstum. Während 2019 noch 61 Prozent optimistisch waren und 2023 nur noch 40 Prozent, liegt dieser Wert nun bei lediglich 31 Prozent. Gleichzeitig erwarten 36 Prozent der Unternehmen eine starke Abnahme ihres operativen Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr, heißt es in einem Bericht des Magazns »Die Wirtschaft«.
Die Sorgen der Familienunternehmer, einer Interessenvertretung eigentümergeführter Unternehmen in Deutschland, nehmen demnach weiter zu. Dies zeigt die aktuelle Jahresausblickumfrage der Familienunternehmer und der Jungen Unternehmer, an der im Dezember 908 Mitglieder teilnahmen. »Deutschland steckt in einer tiefen Wachstums- und Investitionskrise«, so Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer, in dem Bericht. Diese Krise treffe nun den Arbeitsmarkt in vollem Umfang. Die wichtigste Aufgabe für die nächste Regierung sei es daher, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, ohne weitere Schulden aufzunehmen. »Gefragt ist jetzt eine Wirtschaftspolitik, die auf den Markt und die Innovationskraft von Unternehmen setzt.«
Erstmals übersteigt der Anteil der Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen (28 Prozent), den Anteil derjenigen, die neue Stellen schaffen (19 Prozent). Nur noch jeder fünfte Unternehmer plant Neueinstellungen – der niedrigste Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 2011. Auch die Ausbildungsbereitschaft sinkt weiter: 24 Prozent der Unternehmen bilden nicht aus, ein neuer Höchstwert nach dem bisherigen Rekord von 21 Prozent im Vorjahr.
Auch bei den Investitionen zeigt sich ein besorgniserregender Trend. Während 2024 noch 32 Prozent der international tätigen Familienunternehmen ihre Investitionen in Deutschland reduzierten oder ganz einstellten, steigt dieser Anteil für 2025 auf 40 Prozent.
Mit wachsender Tendenz bleibt die Bürokratie durch Berichtspflichten das Hauptproblem der Unternehmer: 87 Prozent sehen sie als größte Belastung (2024: 83 Prozent). An zweiter Stelle steht die Angst vor steigenden Sozialabgaben (82 Prozent), auf Rang drei folgt mit 74 Prozent die zunehmende Verkrustung des Arbeitsrechts.
MK