Zahlreiche Krankenhäuser in ganz Deutschland melden SOS oder haben bereits geschlossen. Auch in Brandenburg ist die Sorge vor Insolvenzen groß, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Kliniken stehen zunehmend unter finanziellem Druck und sind durch den Fachkräftemangel zusätzlich belastet. Die Folgen von Millionen-Defiziten bekommen die Patienten vor allem auf dem Land zu spüren, wenn Abteilungen geschlossen werden. Angesichts der Existenzbedrohung für viele Kliniken werden die Hilferufe jetzt lauter: Kliniken, Ärzte-Vertretungen, der Landtag und Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) fordern vom Bund rasche Finanzspritzen für angeschlagene Kliniken – und das noch vor der geplanten Krankenhausreform.
Damit es zu keiner Insolvenzwelle kommt, fordere Brandenburg vom Bund zeitnah ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform, das die Betriebskosten für existenzbedrohte Krankenhäuser bedarfsgerecht abdecke, sagte Ministerin Nonnemacher in einer Mitteilung. Die Kliniken seien durch das System der Fallpauschalen ökonomischen Zwängen ausgesetzt. Ausfälle bei der Belegung und Fachkräftemangel führten zu geringeren Erlösen, dazu kämen Kostensteigerungen durch die Inflation und höhere Tarife.
In Brandenburg stehen nach Angaben des Gesundheitsministeriums als Investitionspauschale jedes Jahr insgesamt 110 Millionen Euro für Krankenhaus-Investitionen bereit. Zudem gab es in diesem Jahr etwa weitere 95 Millionen Euro Hilfen zur Krisenbewältigung aus dem Brandenburg-Hilfspaket. Die Betriebskosten der Krankenhäuser, also alle Behandlungskosten, werden dagegen von den Krankenkassen finanziert.