Nach dem Putsch im westafrikanischen Niger hat sich die EU-Kommission zur Versorgung Europas mit Uran geäußert. Der Rohstoff wird für den Betrieb von Kernkraftwerken genutzt, und der Niger ist ein wichtiger Lieferant für die EU-Staaten. Laut der Deutschen Presse-Agentur erklärt die Kommission die Versorgung mit dem radioaktiven Schwermetall aber zunächst als sicher. Derzeit gebe es in der EU kein Versorgungsrisiko, sagte demnach ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Zurzeit gebe es ausreichend Vorräte an natürlichem Uran. Mittel- und langfristig gebe es genügend Vorkommen auf dem Weltmarkt, um den Bedarf der EU zu decken.
Insbesondere die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat großes wirtschaftliches Interesse an den Rohstoffen im Niger. Laut dem Sahel-Experten Alain Antil war der Niger auf die letzten zehn Jahre gesehen der fünftgrößte Uran-Lieferant des Landes. Nur Namibia produziert in Afrika mehr Uran. Doch nicht nur Frankreich profitiert von den großen Uranvorkommen im Niger. Der Euratom-Versorgungsagentur zufolge deckt die gesamte EU knapp ein Viertel ihres Uranbedarfs mit Importen aus dem Niger.