Die Deutsche Bahn will bis 2030 etwa jeden dritten Bahnhof sanieren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Bahnkreisen. Diese sogenannten Zukunftsbahnhöfe müssten in einen Zustand gebracht werden, der den Ansprüchen der Kundinnen und Kunden gerecht werde, hieß es. Darin sei man sich mit dem Bundesverkehrsministerium einig.
Die Bahn fährt derzeit über 5.400 Bahnhöfe an. 900 davon gehören der Bahn vollständig, also inklusive Bahnhofsgebäude. Im Rahmen der Bahnreform in den 90er-Jahren wurden viele der anderen Gebäude verkauft. 1.800 Bahnhöfe sollen nun bis 2030 saniert werden – also auch solche, bei denen die Gebäude nicht der Bahn gehören. Mit diesem Sanierungsplan würden mehr als zwei Drittel der Kunden erreicht.
Das Netz der Bahn gilt insgesamt als sanierungsbedürftig. Dabei ist der Zustand der Infrastruktur ein entscheidender Faktor für die derzeit schwachen Pünktlichkeitswerte des bundeseigenen Konzerns. Die Bahn geht zudem davon aus, dass das Netz nach den Sanierungen deutlich mehr Kapazität haben wird und mehr Züge darauf zuverlässig fahren können.
Die Spitzen der Ampel-Koalition hatten Ende März festgestellt, dass die Bahn zur Deckung des Investitionsbedarfs bis 2027 rund 45 Milliarden Euro benötigt. Dieser Investitionsbedarf solle, soweit wie finanziell darstellbar, gedeckt werden – unter anderem durch anteilige Einnahmen an der Lkw-Maut, aus der 2024 gut fünf Milliarden Euro erwartet werden. 2024 will die Bahn sieben Milliarden Euro in die Infrastruktur stecken, ein Jahr später neun Milliarden Euro und 2026 zwölf Milliarden Euro. Die Industrie brauche einen Hochlauf, um Stück für Stück mehr Kapazitäten aufbauen zu können, verlautete aus Bahnkreisen.