Mit einem sogenannten Chip-Gesetz will die Europäische Union die Abhängigkeit von asiatischen Ländern verringern. Konkret will sie jetzt 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie in der EU mobilisieren. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen. Das teilte laut der Deutschen Presse-Agentur die schwedische EU-Ratspräsidentschaft mit. Aus dem EU-Budget sind 3,3 Milliarden Euro vorgesehen.
Noch Ende Januar hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitgeteilt, der andauernde Halbleitermangel führe in der Automobilindustrie – sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen würden – bis 2026 global zu einem Produktionsrückgang von 20 Prozent.
Mit der Einigung dürften die Probleme vieler Hightech-Industrien in Europa ein Ende haben, sagte der Verhandlungsführer des Europaparlaments, Dan Nica. Ziel des Chip-Gesetzes ist es auch, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips bis 2030 von knapp zehn auf 20 Prozent wächst. In Deutschland könnte vor allem Sachsen-Anhalt von der Förderung durch das Chip-Gesetz profitieren. Im März 2022 hatte der US-Hersteller Intel bekanntgegeben, dass ab 2027 in Magdeburg Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. Darüber hinaus will der Chipkonzern Infineon in diesem Herbst mit dem Bau eines neuen Werks in Dresden beginnen. Es sollen rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen.
Die Europäische Union und das Europaparlament müssen der Einigung noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.