Noch im März hat Elon Musk einen Entwicklungsstopp für Künstliche Intelligenz (KI) gefordert. Nun präsentiert der polarisierende Tech-Milliardär die Pläne für sein eigenes KI-Programm »TruthGPT«. Welche Rolle spielt dabei seine besondere Beziehung zum Unternehmen »OpenAI«, das »ChatGPT« erschaffen hat?
Im TV-Interview auf dem US-Sender Fox News stand Musk dem umstrittenen Moderator Tucker Carlson am Montagabend (in der Nacht zu Dienstag nach deutscher Zeit) Rede und Antwort. Dabei ging er mit »OpenAI« hart ins Gericht. Unter anderem beklagte er, die Firma trainiere »ChatGPT« darauf politisch korrekt zu sein. Laut Nachrichtenagentur Reuters wirft Musk den Entwicklern sogar vor, ihren berühmten KI-Chatbot auf das Lügen zu konditionieren. Dagegen solle »TruthGPT« eine »maximale wahrheitssuchende KI« werden, so der Tesla-Chef im Fox News-Interview.
Elon Musk: Vom Gründer zum Gegner
Pikant: Musk selbst zählte 2015 zu den Gründern von OpenAI, verließ das Startup aber bereits 2018. Denn zum einen befürchtete er Interessenkonflikte mit der KI-Forschung von Tesla. Zum anderen kritisierte Musk schon früh den Kurs von OpenAI. Es mangele an Transparenz und er sei «nicht zuversichtlich», dass die Firma die zugesagte Sicherheit bei der Entwicklung von KI priorisiere, wie er 2020 auf Twitter postete.
Auch heute noch, rund drei Jahre später, spielt der Sicherheitsaspekt für Musk eine entscheidende Rolle. So wiederholte er nun im Gespräch mit Tucker Carlson seine drastischen Warnungen vor den Gefahren dieser neuen Technologie: »Sie hat das Potenzial, die Zivilisation zu zerstören« und könne die öffentliche Meinung manipulieren. Seine Idee, um dieses Risiko bei seinem eigenen KI-Projekt »TruthGPT« zu minimieren: der KI den Drang einzuprogrammieren, »die Natur des Universums zu verstehen«. Seine Logik dahinter: »Es ist unwahrscheinlich, dass eine künstliche Intelligenz, die danach strebt, das Universum zu verstehen, die Menschheit auslöschen wird«, erklärte Musk. »Denn wir sind ein interessanter Teil des Universums.«
SH