Fachkräfte-Alarm in Deutschland: Dem ohnehin vom Fachkräftemangel geplagten deutschen Arbeitsmarkt werden, laut einer Studie, bis zum Jahr 2035 rund sieben Millionen Arbeitskräfte verloren gehen. Es sei denn, es wird zielgerichtet gegengesteuert. Das geht aus einer Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die jetzt veröffentlicht wurde. Dabei kommt die Entwicklung nicht überraschend. Hintergrund sei hauptsächlich der, dass viele Arbeitnehmer der sogenannten Baby-Boomer-Jahrgänge bald in Rente gehen werden, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. In der Studie heißt es weiter, das Problem könne gelöst oder zumindest abgemildert werden, wenn es gelänge, die Erwerbsquoten zu erhöhen – etwa bei Älteren und bei Migrantinnen – sowie gezielte Zuwanderung erfolgreich zu ermöglichen.
Einer der Autoren der Studie, der IAB-Forscher Enzo Weber, sagte, bis 2035 verliere Deutschland durch den demografischen Wandel ein Siebtel des Arbeitsmarkts. Die Schrumpfung ließe sich aufhalten, wenn alle Hebel in Bewegung gesetzt würden, um Ältere im Job zu halten, berufliche Entwicklung von Frauen zu stärken, Zuwanderer anzuziehen und zu integrieren, Arbeitslosigkeit weiter abzubauen und die Geburtenrate zu erhöhen.
Bei der Zuwanderung gehe es nicht nur darum, weitere Menschen, möglichst mit guter beruflicher Qualifikation nach Deutschland zu bringen. Entscheidend sei auch, das Abwandern von bereits im Land befindlichen Migranten möglichst zu verhindern.