Anlagen in russischen Wertpapieren haben nach den Sanktionen westlicher Länder und der Schließung der russischen Börse nicht nur massiv an Wert verloren, ausländische Investoren können einige der Titel jetzt gar nicht mehr verkaufen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, will Russlands Zentralbank mit weiteren Maßnahmen das heimische Finanzsystem stärken. Wertpapierhändlern wurde untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.
Laut Finanzminister Christian Lindner (FDP) hätten die Sanktionen des Westens gegen die russische Zentralbank bereits nach wenigen Tagen die Erwartungen übertroffen. Der Rubel sei im freien Fall, die Kriegskasse von Wladimir Putin empfindlich getroffen. Das sagte Lindner laut der Deutschen Presse-Agentur nach Gesprächen der G7-Finanzminister. Die EU hatte kurz zuvor Transaktionen mit der russischen Zentralbank verboten und alle Vermögenswerte der Notenbank in der EU eingefroren. Auch bereits die Ankündigung des Ausschlusses russischer Banken aus dem Finanzkommunikationssystem Swift habe massive Auswirkungen auf den russischen Kapitalmarkt gezeigt. Bei möglichen weiteren Sanktionen werde man sich auf die Maximierung des Schadens für die russische Wirtschaft, die Unterstützer von Putin und die russischen Kapitalmärkte konzentrieren. Es werde aber darauf geachtet, dass es keine Gegeneffekte gebe, die Bündnispartner in ihrer Durchhaltefähigkeit schwächten.