Versicherungen und Katastrophenschützer warnen vor sogenannten Blackouts in Deutschland. Nach Einschätzung des Versicherungsverbands GDV mangelt es an Vorsorge für längere Stromausfälle mit potenziell katastrophalen Folgen. Leider sei man in Deutschland auf die Folgen eines flächendeckenden Stromausfalls nicht ausreichend vorbereitet, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen laut der Deutschen Presse-Agentur.
Für einen auf der GDV-Website erschienenen Beitrag hat der Verband mehrere Katastrophenschützer und Krisenmanager befragt. Der frühere Präsident des Technischen Hilfswerks, Albert Broemme, hält demnach Hackerangriffe für die größte Gefahr. Auch Terroranschläge oder Extremwettereignisse könnten an neuralgischen Punkten die Netzstabilität in ganz Europa gefährden. Broemme wird wörtlich mit der Aussage zitiert »Die Sensibilität für die Folgen eines Blackouts ist in keiner gesellschaftlichen Gruppe vorhanden. Auf einen Blackout ist Deutschland überhaupt nicht vorbereitet.«
Auch der Abteilungsleiter für Risikomanagement und Internationale Angelegenheiten im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Wolfram Geier, schätzt demnach ein Blackout aktuell als eines der größten Risiken für unser Land ein. Im Hintergrund stehen die Befürchtungen, dass die Stabilität des Stromnetzes in Deutschland und Nachbarländern unter der Energiewende leiden könnten. Ende dieses Jahres sollen die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Gravierende Stromausfälle hat es in Deutschland bislang nicht gegeben, aber die Zahl der Eingriffe der Netzbetreiber zur Stabilisierung des Stromnetzes ist deutlich höher als vor Beginn der Energiewende.