Sie waren die neuen »Zauberaktien« der Pandemie – nun fällt der Kurs für viele Unternehmen, in die zahlreiche private Anleger zu Coronazeiten investierten. Insbesondere der NASDAQ-100, der Index für Technologie-Titel, war am Montag drastisch gesunken – von einem regelrechten Ausverkauf war die Rede. Auch das Beispiel Biontech zeigt, dass die Zeit der sogenannten »Stay-at-home«-Aktien vorbei sein könnte: Im Vergleich zum Sommer verlor die Aktie etwa zwei Drittel an Wert. Doch woher kommt der plötzliche Crash von einstmals beliebten Aktien wie Netflix oder Biontech?
Auf diese Frage scheint es mehrere Antworten zu geben. Das Nachrichtenportal »ntv« sieht in seiner Analyse zunächst drohende Zinserhöhungen als Ursache. Solche Erhöhungen hatte die US-Notenbank Fed als eine Reaktion auf die Inflation angekündigt. Eine Zinswende hat insbesondere Auswirkungen auf Tech-Konzerne, denn diese benötigen für ihre Investitionen einen hohen Anteil an Fremdkapital. Zusätzlich zu einer möglichen Zinswende könnten auch die derzeitigen politischen Konflikte, etwa in der Ukraine, das Verhalten der Anleger beeinflussen, vermutet die »Tagesschau«.
Weiterhin zeigt die Erfahrung, dass eine Überbeliebtheit bestimmter Aktien regelmäßig in deren Crash mündet. Das hat eine Analyse des Online-Magazins »Capital«, veröffentlicht am 25. Januar, detailliert herausgearbeitet. Zu diesen Ursachen kommt hinzu, dass sich viele Anbieter gedanklich bereits auf ein Ende der Pandemie einstellen. »Die Gewinner der Pandemie stehen unter Druck, und das wird wahrscheinlich so bleiben. Wenn alle bereits Netflix haben, ist es schwierig, das Abonnentenwachstum zu verbessern«, fasst John Lynch, Investmentstratege des US-Finanzunternehmens Comerica Wealth Management die Lage gegenüber »ntv« zusammen. Auch wenn sich der Kurs mittlerweile ein wenig gefangen hat, die Stimmung an der Börse bleibt bisher angespannt.