Die Vereinigten Arabischen Emirate bauen für rund 1,1 Milliarden Dollar eine der größten Müllverbrennungsanlagen der Welt. So will das Land die Entsorgung seiner immer stärker wachsenden Abfallmengen in den Griff bekommen. Im Rahmen eines „Waste to Energy“-Konzepts haben die Emirate bereits mehrere kleinere Anlagen geplant, um Müll zu beseitigen und Strom zu erzeugen. Die erste davon, mit einer Leistung von etwa 30 Megawatt, soll dieses Jahr im Emirat Sharjah in Betrieb genommen werden. Wenn zwei weitere Projekte in Abu Dhabi abgeschlossen sind, könnte das Land fast zwei Drittel des derzeit produzierten Hausmülls verbrennen. Die Entscheidung zur Verbrennung, statt die Abfälle auf umweltfreundlichere Weise zu entsorgen, gilt als ungewöhnlich. Nur etwa 11 Prozent des weltweit anfallenden Mülls landen in Verbrennungsanlagen. Der Hintergrund dieses Vorgehens ist, dass China Ende vergangenen Jahres sein seit Langem geplantes Verbot für die Einfuhr von Abfällen umgesetzt hat und auch andere Länder vom Müllimport Abstand nehmen. Seitdem wachsen die Müllberge in den Vereinigten Arabischen Emiraten stark an. Und ebenso wie Müllverbrennungsanlagen erfordern auch Recyclinganlagen hohe Investitionen, liefern aber im Gegenzug keinen Strom, sondern dienen vor allem dem Umweltschutz. Ob es den Emiraten auf diese Weise gelingt, ihr Ziel zu erreichen und bis 2050 klimaneutral zu werden, ist fraglich. Andererseits plant der Staat, bis 2050 etwa 163 Milliarden Dollar zu investieren, um auf einen Anteil erneuerbarer Energien von 50 Prozent zu kommen.
Bildquellen: IMAGO / Arabian Eye, Depositphotos / bloodua