Eine restriktive Krisenpolitik sowie eine erhöhte Nachfrage nach Elektronik- und Pharmaprodukten beschert dem Exportriesen China zurzeit ein spektakuläres Comeback auf die Weltmärkte. Laut der chinesischen Zollbehörde stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vorjahresvergleich um fast ein Drittel auf rund 281 Milliarden Dollar. Doch nicht nur die Exporte haben zugelegt. Die Einfuhren nach China stiegen sogar um 36,7 Prozent an und betrugen in der ersten Jahreshälfte somit rund 230 Milliarden Dollar. Davon profitierten im Juni auch deutsche Unternehmen. Für Autokonzerne und Unternehmen der Maschinenbau-Branche gilt China als der wichtigste Absatzmarkt weltweit. Die deutschen Ausfuhren nach China stiegen im Vorjahresvergleich um 28,6 Prozent. Dennoch hat China Deutschland als stärksten Maschinenbauer weltweit abgelöst. Ein Grund liegt offenbar darin, dass die erhöhte Auslandsnachfrage während der Corona-Krise in China zu einer gesteigerten Industrieproduktion geführt hat. Die wiederum erforderte mehr Produktionsmaschinen. Die konnten viele deutsche Unternehmen aufgrund von Einreisebeschränkungen und unterbrochenen Lieferketten aber nicht anbieten. Also baute China sie selbst. China hat die Corona-Pandemie mithilfe von Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen schon längst im Griff. Die offiziellen Neuinfektionszahlen sind so niedrig, dass die errechnete 7-Tage-Inzidenz bei 0,0 liegt.
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