In der amerikanischen Schusswaffen-Diskussion geht es nur oberflächlich um das Recht auf Selbstverteidigung. Es geht vor allem um viel Geld für Produzenten und Handel. Doch manche Unternehmer fühlen sich trotzdem in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen.
Schon 2012, nach der Sandy Hook Schießerei hatte Dick‘s angekündigt, dass keine Waffen an unter 21-jährige mehr verkauft werden würden. Im Nachgang des Amoklaufs mit Schusswaffen an der Marjory Stoneman Douglas High School in Florida im Februar 2018 stellte Dick’s in sämtlichen seiner 729 US-Stores den Verkauf von Sturmgewehren ein. Nachdem auch noch bekannt wurde, dass der Parkland-Schütze ein Viertel Jahr vor der Schießerei eine Shotgun bei Dick’s gekauft hatte, war das Maß für Dick’s CEO Ed Stack endgültig voll: „Wir haben alles so gehandhabt, wie es das Gesetz fordert und trotzdem war es ihm möglich, eine Waffe zu kaufen. Als uns das klar wurde, haben wir uns gesagt, die derzeitigen Systeme, die das im Ganzen regeln, sind nicht effektiv genug, um uns daran zu hindern, ein Gewehr an so jemanden zu verkaufen.“ Deshalb haben 125 von Dick’s 729 Läden Schusswaffen komplett aus dem Sortiment genommen und Ed Stack arbeitet daran, die restlichen auch dahin zu bewegen. Aber wohin mit den Waffen? „Ich habe gesagt, wisst ihr was, wenn wir diese Dinger wirklich von der Straße weghaben wollen, müssen wir sie zerstören“, sagt Ed Dick. Daraufhin ließ er konsequent Sturmgewehre im Wert von 5 Millionen Dollar aus dem Inventar der Ladenkette entfernen und zu Altmetall verarbeiten.
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