Digitalisierung und Automatisierung organisieren die Arbeitswelt neu. Traditionelle Technik wie das Telefon, die Schreibmaschine, Plattenspieler oder Fernseher verschwinden. Aber auch viele Berufe sind am Aussterben, denn wer oder was durch Technik ersetzt werden kann, wird ersetzt. Das spart nicht immer Kosten, ist auch nicht in jedem Fall sinnvoll, trotzdem passiert es überall. Ob der Kühlschrank auf Voice Search reagiert, das Auto bald alleine die Kids zur Schule fährt oder ein Hedgefonds von einem Algorithmus kontrolliert wird – wir wissen nicht, was sich als nächstes ändert.
Schnelle Reaktion auf wechselnde Anforderungen gesucht
Von der Arbeitswelt fordert dies erhebliche Flexibilität. Strukturen und Prozesse werden kurzlebiger, ständig müssen neue Faktoren verstanden und integriert werden. Die Kunden sind anspruchsvoller und erwarten schnelles und flexibles Eingehen auf ihre Wünsche. New Work steht heute für eine neue Art des Arbeitens mit neuen Arbeitsformen, aber auch mit anderen Werthaltungen, die diesen Veränderungen gerecht werden. Um auf Veränderungen reagieren zu können, müssen wir stets dazulernen, viel kommunizieren und immer wieder neue Entscheidungen treffen. Traditionell hierarchische Führungsstrukturen werden dem nicht mehr gerecht. Kleine Teams mit dezentralen Organisations- und Entscheidungsbefugnissen können effizienter auf Veränderungen reagieren. Hier einige Beispiele für agile Arbeitsmethoden:
Design Thinking durchdringt eine Aufgabe interdisziplinär
Moderne agile Arbeitsmethoden zeichnen sich dadurch aus, dass sie vom Kunden ausgehen und sich in häufigen Iterationsschleifen den Kundenbedürfnissen annähern. Denn unsere Umwelt und die zu lösenden Fragen ändern sich heute schnell und wir müssen uns flexibel an veränderte Rahmenbedingungen anpassen können. Design Thinking ist ein kollektiver Lösungsansatz für Herausforderungen in der Arbeitswelt, bei dem beim Brainstorming nicht die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter, sondern ihre Interessen und Soft Skills im Vordergrund stehen. Gemeinsame Kreativität unter Einbindung den Kundensicht soll neue geniale Lösungen bringen, die mit Hilfe eines Prototypen beim Kunden verifiziert werden.
Kanban setzt auf Simplizität und Transparenz
Bei der Umsetzung solcher Ziele haben sich nicht nur in der IT-Welt Methoden wie Kanban und Scrum bewährt. Kanban stammt aus der japanischen Automobilindustrie und strukturiert Arbeitsprozesse simpel an einer Pinwand: In drei Spalten werden Zettel mit Aufgaben unter ‚Auftrag,‘ ‚in Bearbeitung‘ und ‚erledigt‘ einsortiert. Die Übersicht kann durch farbige Zettel für einzelne Mitarbeiter oder eine weitere Differenzierung der Bearbeitungsschritte zusätzlich spezifiziert werden. Entscheidend ist die Transparenz: jeder kann sehen, wo sich Zettel stauen, wer überlastet ist, wer zu viel parallel arbeitet, was wie lange dauert und wo schnelle Unterstützung erforderlich ist.
Scrum: wenn das Team seine eigenen Arbeitsschritte entwickelt
Scrum ist ein agiles Projektmanagement-Modell, das oft die klassische Wasserfallmethode abgelöst hat. Der Mehrwert liegt auch hier in kurzen Iterationszyklen. Jeweils nach ein bis vier Wochen findet ein Review mit dem Kunden bzw. dem Vertreter der Kundensicht – dem Product Owner – statt. In Scrum entwickelt ein Team ohne hierarchische Leitung gemeinsam die jeweils erforderlichen Arbeitsschritte. Ein Scrum-Master sorgt dafür, dass die einzelnen Schritte aufeinander abgestimmt sind. Ideen und Kreativität, – in festgelegten Arbeitsprozessen oft als Störfaktoren ausgeschlossen – werden hier als wichtige Ressource genutzt. Die Abstimmung erfordert zwar im Einzelfall etwas Zeit, dafür kann Scrum besser auf veränderte Anforderungen reagieren.
Agile Arbeitsmethoden fordern auch agiles Management
Agile Arbeitsmethoden sind in der neuen Welt nicht nur effizienter als feste Strukturen, sie führen auch zu zufriedeneren Mitarbeitern, weil deren ganze Persönlichkeit gefordert wird. Die Mitarbeiter tragen eine höhere Verantwortung und besitzen größere Entscheidungsspielräume. Dies erfordert auch eine agile Unternehmensführung. Statt hierarchisch zu bestimmen, muss die Leitung den Mitarbeitern mehr vertrauen und ihnen eigene Gestaltungsräume überlassen. Der Chef ist eher Vorbild, Unterstützer und Motivator, als Kontrolleur. Nur wer hier loslassen kann und auf die Kompetenz der Menschen an der Basis vertraut, kann das ganze Potential seiner Mitarbeiter für neue Herausforderungen nutzen. Spezialisierte Unternehmensberatungen wie das Berliner Team helfen dabei, Firmen fit für das Digitalzeitalter zu machen.
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