Datenschutz ist seit vielen Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Nach dem Datenklau um Facebook und Cambridge Analytica wurde jedoch einigen Politikern bewusst, dass es vor allem bei sozialen Medien noch vieles nachzubessern gibt. So musste sich Facebook CEO Mark Zuckerberg vor einigen Tagen vor dem US-Kongress verantworten und versprach dort Besserung. Während die US-Regierung noch überlegt, überhaupt neue Regulierungen zu schaffen, bereitet die Europäische Union ein umfassendes neues Datenschutzgesetz vor. Ziel sei es, den Verbrauchern mehr Kontrolle darüber zu geben, wie ihre persönlichen Daten verwendet werden. Die Unternehmen müssen sich derweil darauf einstellen, diesen harten Forderungen nachzukommen.
Die neuen Gesetze beziehen sich auf jede Organisation, die Daten über Personen innerhalb der Europäischen Union speichert oder verwendet. In welchem Land sich das Unternehmen befindet, ist dabei nicht relevant. Nach dem neuen Gesetz müssen Unternehmen die Einwilligung jedes einzelnen Nutzers einholen, um personenbezogene Daten zu speichern oder an andere Firmen zu verkaufen. Diese Einwilligungen müssen außerdem separat erteilt werden und können nicht mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen gebündelt werden.
Billig wird es bei Regelverstößen für die Betroffenen nicht. So können Bußgelder in Höhe von mindestens 20 Millionen Euro oder bis zu 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden. Bei großen Technologieunternehmen wie Facebook, Amazon und Google könnten Milliarden von Dollar als Strafe fällig werden.
Die Verantwortlichen in der EU sind der Ansicht, dass die neuen Gesetze notwendig seien, um die Verbraucher in einer Zeit der Cyberangriffe ausreichend zu schützen. Die Bestätigung von Facebook, dass persönliche Daten von Millionen von Nutzern weiterverkauft wurden, unterstützt sie nur dabei. Die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) soll am 25. Mai in der Europäischen Union in Kraft treten.
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