Vertreter der deutschen Wirtschaft erhöhen den Druck auf die Bundesregierung: Sie verlangen ein kräftiges Engagement in Afrika, um deutsche Unternehmen dort besser zu positionieren. Laut einem Bericht des DER SPIEGEL zeigen sie sich unzufrieden mit den aktuellen Rahmenbedingungen, insbesondere mit der Frage, ob und wie Deutschland wirtschaftliche Partnerschaften auf Augenhöhe, statt nur klassische Entwicklungshilfe, ermöglicht.
In mehreren Interviews wird gefordert, dass Berlin Investitions-, Handels- und Förderbedingungen so ausgestaltet, dass deutsche Firmen von Wachstumsmärkten in Afrika profitieren – etwa im Rohstoff-, Infrastruktur- und Konsumgüterbereich. Gleichzeitig wird kritisiert, dass die deutsche Wirtschaft bei Afrika deutlich schlechter vertreten sei als globaler Wettbewerb.
Für Deutschland steckt mehr dahinter als Wirtschaftspolitik: Der Kontinent bietet eine junge Bevölkerung, wachsenden Konsum und strategische Bedeutung – Chinas Engagement dort gilt vielen Mittelständlern als warnendes Beispiel. Schlechte Präsenz deutscher Unternehmen könnte langfristig Einfluss und Wettbewerbskraft schwächen.
SK
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