Die deutsche Industrie befindet sich laut aktueller Analysen in einer tiefgreifenden Strukturkrise. In einer von n‑tv veröffentlichten Auswertung wurde unter anderem festgestellt, dass seit dem Jahr 2018 kontinuierlich Arbeitsplätze in der Branche verloren gehen, derzeit seien monatlich etwa 10 000 Stellen betroffen.
Ein zentrales Problem: Ausländische Wettbewerber, insbesondere aus der Volksrepublik China, würden Deutschland zunehmend abhängen. Daraus folgernd heißt es: »China sieht uns nicht mal mehr im Rückspiegel«.
Industrievertreter beklagen einen »tödlichen Cocktail« aus hoher Bürokratie, gestiegenen Energie- und Lohnnebenkosten sowie zunehmender Investitions- und Innovationshemmung.
Die Finanz- und Fördermechanismen hinken laut der Expertin Sabine Nallinger (Vorstand der Stiftung KlimaWirtschaft) der Geschwindigkeit des globalen Wettbewerbs hinterher.
Parallel verfolgt China eine aggressive Technologieführerschaft, mit massiven Investitionen in Fertigung, Künstliche Intelligenz und Infrastruktur. Deutschland stehe damit nicht nur vor einem wirtschaftlichen, sondern zugleich einem geopolitischen Wendepunkt. Der Abbau von digitalen und produktiven Kernkompetenzen droht. Die aktuelle Lage wirft erhebliche Fragen auf, wie Deutschland und Europa ihre Industriepolitik neu ausrichten müssen, um Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit langfristig zu sichern.
SK
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