Rheinmetall weitet seine Partnerschaft mit Lockheed Martin aus und verankert die Zusammenarbeit über die F-35-Lieferkette hinaus stärker in der europäischen Raketen- und Flugkörperproduktion. Laut Handelsblatt kooperieren beide Unternehmen bereits beim F-35-Programm; Rheinmetall fertigt dafür Bauteile in einer neuen Fabrik am Standort Weeze (NRW). Nun soll die Kooperation insbesondere bei Raketen und Lenkflugkörpern ausgebaut werden.
Grundlage sind Vereinbarungen aus dem Frühjahr, wonach ein europäisches »Centre of Excellence« entstehen soll, um Produktion und Vermarktung von Raketen in Europa zu stärken. »Die Partnerschaft hilft, die europäische Verteidigungsindustrie zu stärken und NATO-Verpflichtungen zu erfüllen«, heißt es in übereinstimmenden Mitteilungen der Unternehmen.
Zudem präsentierten beide Konzerne auf der Rüstungsmesse DSEI den Fuchs-JAGM als Konzept für einen mobilen Lenkflugkörper-Panzerjäger. Parallel wird das gemeinsame Raketen-/Artillerieprojekt GMARS für Europa vorangetrieben. Reuters berichtet, Lockheed wolle Technologie zuliefern, während Rheinmetall Fertigung und Vertrieb in Europa übernimmt; eine finale Typenliste werde noch festgelegt. Die vertiefte Kooperation folgt dem erhöhten Beschaffungsbedarf seit Beginn des Ukraine-Krieges und zielt auf resilientere Lieferketten in Europa.
SK
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